Traditionsgemäß am letzten Sonntag im Oktober feiert unsere Pfarrei „Auferstehung Christi“ das Ehejubiläum.
Beim Betreten des Gotteshauses erhielt jedes der 12 Jubelpaare eine Rose überreicht. Sie konnten heuer auf 10, 15, 20, 35, 45, 55 und 60 gemeinsame Ehejahre zurückblicken.
H.H. Pfr. P. Jaison führte aus, dass sich die Jubelpaare für den gemeinsamen Eheweg bei Gott bedanken und sich seinen Segen für weitere, hoffentlich noch viele Jahre erbitten.
Nach dem gemeinsamen Erneuern des Eheversprechens segnete unser Pfarrer die Eheleute.
In seiner Predigt stellte er außerdem ein „Rezept“ für eheliches Glück vor.
„Man nehme eine große Glasschüssel und schütte als erstes zwei bis drei Pfund Hoffnung hinein, ein Kilo kleiner Aufmerksamkeiten, ein Maß Güte, eine Menge Vertrauen, beliebig viel Frohsinn, vier bis fünf Kännchen Gehorsam, fünf bis sechs Pfund Milde und vermenge alles miteinander. Um einen faden Geschmack zu vermeiden, gebe man guten Mutes ein Milligramm Verrücktheit hinzu. Salz nehme man bitte nur ein Körnchen denn mit mehr als einem, braucht man hinterher Geduld für zwei.
Das Ganze ist mit gleichmäßiger Wärme auf kleiner Flamme zu backen, damit Liebe und Freundschaft erhalten bleiben und so bekommt man auf diese Weise einen köstlichen Blätterteigkuchen, von dem ein Stückchen jeden Morgen genügt, um das Leben zu verschönern.
Es ist schon was dran an diesem Rezept und das werden die Eheleute nach so vielen Ehejahren bestätigen. Ist es nicht die Hoffnung, die Sie zusammengeführt und erfüllt hat, als sie das Ja-Wort gesprochen haben. Da sind die vielen kleinen Aufmerksamkeiten und Gefälligkeiten, die Tag für Tag nötig sind, um die Ehe zu leben. Da ist das Maß an Güte und eine Menge Vertrauen, ohne die eine Ehe nicht bestehen kann. Güte und Vertrauen sind das Fundament. Zur Ehe gehören auch Frohsinn und Gehorsam, denn mit Frohsinn lässt sich manche Situation entspannen. Ein Stück Verrücktheit ist wichtig, weil ja Liebe viele Dinge verrückt.
Auch ein Körnchen Salz darf nicht fehlen; zu viel allerdings versalzt alles, und man wird ungenießbar. Gerade wenn keine weltbewegenden Dinge in der Ehe geschehen, wenn man eine „ganz normale“ Ehe führt, gerade dann sind im Alltag diese Tugenden wichtig. Das Ganze ist mit gleichmäßiger Wärme auf kleiner Flamme zu backen, damit Liebe und Freundschaft erhalten bleiben. Gemeint ist damit nicht die große Leidenschaft – und erhabene Schwüre erhalten die Ehe auf Dauer, sondern die beständige, gleichbleibende Liebe und Freundschaft und von diesem köstlichen Kuchen genügt jeden Tag ein kleines Stückchen, um das Leben zu verschönern.
Sicher gab es auch in Ihrem gemeinsamen Leben Probleme. Manchmal dachten Sie wohl: Es geht nicht mehr weiter! Und doch haben Sie nicht Schluss gemacht. So manche Hoffnung mussten Sie begraben, und doch sind Sie nicht zerbrochen. Wenn Sie heute das alles zusammennehmen „Freud und Leid“, werden sie sagen: All das haben wir gebraucht, dass unsere Ehe gelingen konnte. Das alles haben wir aber nicht allein geschafft; wir haben gespürt, dass der Gott der Liebe mit uns gegangen ist und uns nie im Stich gelassen hat. So feiern wir heute mit ihnen diesen Dankgottesdienst. Wir danken Gott, dass Ihre Liebe kein Abenteuer geblieben ist, sondern ein gelungener gemeinsamer Weg wurde.“
Die Solistinnen Christina Herrmann und Kerstin Kiener wurden von Roland Assion an der Orgel begleitet.
Am Ende des Gottesdienstes erhielt jedes Paar eine Urkunde und ein Erinnerungskreuz.